In unserem letzten Beitrag haben wir so detailliert – weil überaus begeistert – von unseren Aktionstagen berichtet, dass weder Raum noch Zeit für unseren schönen Kitaalltag blieb, für unsere kleinen Routinen und wiederkehrenden Abenteuer. Jeden Mittwoch steht für unsere Ameisen und Hummeln ein Ausflug in unser Lieblingsbiotop an. Obwohl wir diese Tradition bereits seit unseren Anfangstagen in Heinsdorf pflegen, bleiben die sogenannten Waldtage bis heute etwas Besonderes, etwas, worauf die Kinder sich schon zu Wochenbeginn freuen, worauf sie hin fiebern und dafür einen längeren Fußmarsch in Kauf nehmen. Seit die Naturkinder in Dahme gastieren, sind unsere Expeditionen zwar etwas komplizierter geworden, aber wir wären ja nicht die Naturkinder, wenn wir nicht auch für die größere Entfernung zu unserem Lieblingswald eine Lösung gefunden hätten. Der ASB unterstützt uns seit drei Jahren und chauffiert die kleinen Forscher*innen wöchentlich – bis wir dann im Mai wieder „zu Hause“ in Heinsdorf sind. Dann können wir den Weg zu Fuß erledigen.
Unsere Waldtage schenken den Kindern Ruhe und Zeit, Erlebtes zu verarbeiten und schaffen dabei das ideale Fundament, um Neues zu lernen und die motorischen, sprachlichen und sozialen Fähigkeiten zu trainieren. Im Wald sind die Kinder in besonderem Maß aufeinander angewiesen. Sie helfen sich gegenseitig; viele Projekte und Abenteuer sind ohne die Gruppe, ohne die Hilfe der anderen nicht realisierbar. Verlässlichkeit ist ein Wert von größter Bedeutung. (Und ohne die anderen würden vieles auch einfach nicht so viel Spaß machen.) Waldtage helfen den Kindern, sich zu selbstbewussten, neugierigen, kommunikativen und teamfähigen Vorschulkindern zu entwickeln.
Im März durften die Naturkinder zwei „Waldtage Spezial“ erleben, auf den Lindenpfaden in Liepe. Einmal waren sogar die Jüngsten, die Hummeln, dabei. Wir genossen unser Frühstücksbrot auf dem Mühlberg, mit Sonne und weitem Blick. Schluchten wurden überwunden, Kletterseile gespannt und innere Schweinehunde tapfer bekämpft. Die Kinder sind mutig über den dicken Baumstamm balanciert – und wir sind immer noch ganz stolz! Versuchen Sie doch mal, sich mit verbunden Augen durch unebenes, wildes Gelände führen zu lassen. Das erfordert viel Mut und Gelassenheit. Abgerundet wurden unsere wilden Abenteuer durch Waldmusik, mit Ukulele und selbstgebauten Holzinstrumenten.
Und sonst so? Ostern haben wir sowohl traditionell als auch stilsicher Nester aus Heu gebastelt, mit angenähten Knöpfen, auf die die Ameisen und Hasen besonders stolz waren. Nach einem üppigen und leckeren Frühstück am Osterdienstag wurden die fertigen und gefüllten Nester im Garten versteckt, gesucht – und gefunden!
Sport im Garten ist im Moment ein großes Thema bei den Naturkindern. Seit unserem Projekttag „Kita in Bewegung“ Anfang März bauen wir jeden Donnerstag die Bewegungsbaustelle auf und experimentieren mit den uns zur Verfügung gestellten Materialien. Seilspringen im Sonnenschein erfordert Mut, Geschicklichkeit und das richtige Tempo.
Last but not least bereiten wir uns intensiv auf den Umzug nach Heinsdorf vor. Gemeinsam mit den Kindern und Eltern packen wir Kisten, räumen aus, bauen erste Möbel auf und und und. Es bleibt spannend und wir werden berichten. Ab Anfang Mai füllen wir den schicken neuen Kindergarten mit Leben und freuen uns sehr darauf!
Mit einem Liedchen auf den Lippen und Sonne im Herzen,
die Naturkinder